Wir schreiben das Jahr 1425. Alexa Freiin von Löwenstein ist
die vierte Tochter des Hauses derer zu Löwenstein. Da sie
keinerlei Muße verspürt zu heiraten, beschließen Ihre Eltern, sie
in eine Klosterschule zu geben. Auf der Suche nach einem Ort,
welcher ihren Ansprüchen gerecht wird, werden sie fündig im
Benediktinerinnenkloster am Rupertsberg.
Alexa geht dort in die Klosterschule und widmet die folgenden
Jahre dem Erlernen der Grundwissenschaften und dem Studium
der Schriften der Äbtissin Hildegard von Bingen. Die
vielfältigen Möglichkeiten, die Bibliothek und der
Wissensschatz des Klosters fesseln Alexa, und so beginnt sie,
sich das Wissen Ihres Vorbildes anzueignen und auszubauen. In
den nächsten Jahren gelingt es ihr, im Kloster eine besondere
Stellung zu besetzen. Sie ist mitverantwortlich für die
Betreuung der im Kloster lebenden Waisenkinder und behandelt
zudem die Kranken im Infirmarium des Klosters.
Anlässlich eines großen Turniers zu Wertheim und auch
aufgrund der Tatsache, dass Alexa sich auch nach den Jahren in
der Fremde noch immer nach der Heimat und ihrer Familie
sehnt, reist sie zurück nach Wertheim, um die von Löwenstein
zu besuchen. Im Verlauf des Turniers zeichnet sich ein eher
unbekannter Ritter durch Mut und Erfolg im Tjost aus. Zudem
scheint er seine Huldigungen ausschließlich auf Alexa Freiin von
Löwenstein zu beschränken. Selbst abseits des Turnierplatzes
sucht er die Nähe und Gegenwart der Dame. Seine
Hartnäckigkeit beeindruckt die junge Frau und sie erhört sein
Werben. Aufgrund der Tatsache, dass sie trotz der langen Zeit
im Kloster nie das Gelübde abgelegt hat, steht einer Hochzeit
nichts im Wege und die beiden heiraten einige Zeit später.
Von diesem Zeitpunkt an tauscht Alexa die Mauern des Klosters
gegen ein freies Leben auf Wanderschaft zusammen mit Baran
von Lichtenstein, um welchen es sich bei dem Ritter handelte,
ein. Das Paar trifft auf seinen Reisen noch andere freie Ritter
und zusammen begründet man den freien Bund der Löwenritter,
dem sie auch heute noch angehören.